Entscheidungsstrategien
Es existieren die unterschiedlichsten Strategien zur Lösung des Entscheidungsdilemmas bei Klima- und Umweltschutzmaßnahmen:

Einige dieser Strategie sind gar nicht, andere bestenfalls mittelgut geeignet, um Lösungen für komplexe Probleme wie den Klimawandel zu generieren.
Zahlreiche Strategien basieren auf Modellen, um mögliche künftige Entwicklungen abzuleiten. Von solchen Modellen gibt es verschiedene Typen, zum Beispiel diese hier:

Bisher ist allen genannten Modellen gemein, dass sie menschliches Verhalten durch Formeln, Regeln und Algorithmen abbilden. Viele ökonomische Modelle unterstellen sogar allen Menschen, als „Homo Oeconomicus“ völlig rational ihren wirtschaftlichen Nutzen mehren zu wollen.
Agentenbasierte Modelle – die ein Integrated-Assessment-Modell enthalten können – sind der bisher fortgeschrittenste Ansatz, menschliches Verhalten zu berücksichtigen. In ihnen werden potentiell sehr viele Menschen in verschiedenen Rollen modelliert, die alle einzeln handeln. Aber auch hier werden die Regeln für das zu simulierende menschliche Verhalten aus ökonomischen und soziologischen Verhaltensexperimenten abgeleitet und manchmal sogar aufgrund einer einfachen Plausibilitätseinschätzung des Modellierers festgelegt.
Eine weitere Einschränkung: Die darin modellierten Menschen können nicht miteinander über ihr Verhalten und ihre Wahrnehmung der Welt diskutieren können – das wäre viel zu komplex!
Kein Wunder, dass entsprechende Prognosen regelmäßig an der Wirklichkeit vorbeigehen (siehe dazu auch Towards representing human behavior and decision making in Earth system models – an overview of techniques and approaches, Müller-Hansen 2017, Journal of Earth System Dynamics).
Die besten Aussagen, die sich so treffen lassen, sind: „Wenn sich die Menschen wie in unserem Modell angenommen verhalten würden, wäre das das Ergebnis“.
Das jedoch ist nicht gut genug, weil sich Menschen nicht so aufziehroboterhaft verhalten. Die Entscheidungsunterstützung von Politik und Wirtschaft zum Klimawandel, aber auch vielen anderen Themen, braucht Aussagen über das tatsächlich wahrscheinliche und unwahrscheinliche Verhalten der betroffenen Menschen. Nur so lassen sich die wirksamen und gleichzeitig gesellschaftlich akzeptierten Maßnahmen identifizieren.
Die SCIARA-Plattform ist ein Werkzeug, um solche Aussagen für eine Vielzahl von Fragestellungen ermitteln zu können.
Die SCIARA-Idee: Lasst uns in den agentenbasierten Modellen die Agenten durch die am besten auf menschliches Verhalten trainierten neuronalen Netze steuern, die wir kennen – die in den Köpfen echter Menschen!